Ich liebe Mallorca. Wer mich kennt, weiß das. Bei meiner ersten Reise dorthin bin ich mit einem großen Koffer voller Vorurteile hingeflogen und total frei und beschwingt zurückgekommen – Hals über Kopf verliebt in diese wunderbare Insel, die landschaftlich für jeden etwas zu bieten hat, wo selten das Wetter schlecht ist und wo man kulinarisch nicht weiß, wo man anfangen soll. Wenn man nicht ein Rezept für Mandelkuchen hat. Vermutlich hat jeder Insulaner sein eigenes überliefertes Rezept und auch ich habe eine ganze Weile an meiner Variante herumprobiert, aber es hat sich gelohnt: Inzwischen werde ich jedes Mal, wenn ich den Kuchen mache, nach dem Rezept gefragt. Hier also einer meiner Schätze, die an einem „normalen“ Sommertag ein bißchen Mallorca-Gefühl verbreiten… und das geht ganz, ganz einfach!
Mallorquinischer Mandelkuchen
5 Eiweiß zu Schnee schlagen, beiseitestellen. In einer zweiten Schüssel
5 Eigelb mit
150 gr Zucker verrühren, dann
200 gr (am besten frisch) gemahlene Mandeln, die
abgeriebene Schale von einer kleinen Zitrone (mehr nach Geschmack möglich) und das
Mark von einer Vanilleschote hineinrühren (das wird dann eine recht zähe Masse).
Eischnee vorsichtig unterheben und die gesamte Masse in eine gefettete Springform (26cm Durchmesser) füllen.
Im vorgeheizten Backofen bei 160° Ober- und Unterhitze mit Umluft für 45 min backen (Stäbchenprobe).
Besonders gut paßt dazu eine Kugel Orangen- oder Zitronensorbet, aber auch ohne ist dieser Kuchen ein Glücklichmacher!
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Viel Vergnügen beim Nachbacken!
Sonnige Grüße,
Eure Mira
Liebe Mira,
dieser Kuchen ist genial und universell einsetzbar. Ich habe ihn nachgebacken, aber anschließend zweckentfremdet. Am vergangenen Wochenende habe ich unseren Kühlschrank im Keller durchgeforstet und dabei Naturoghurt und Mascarpone gefunden – seit 10 Tagen abgelaufen !!!! Beides sah noch gut aus und schmeckte auch nicht merkwürdig, deshalb beschloss ich, daraus ein Dessert zu zaubern. Eine Art Tiramisu mt Kirschkompott und einer Mascarpone-Joghurtcreme dazwischen. Aber: es fehlte die Kuchenbasis. Also habe ich flugs Deinen Mandelkuchen gebacken, allerdings mit etwas Backpulver, und habe ihn nach dem Backen zerteilt. Köstlich ! Sehr „mandelig“, sehr lecker. Der Teig war übrigens nicht besonders klebrig, das hatte ich mir schlimmer vorgestellt. Vielleicht lag es daran, dass ich das Eiweiß mit dem Turbogang meiner Küchenmaschine untergeschlagen, anstatt per Hand vorsichtig untergehoben habe. Es musste eben schnell gehen, da hatte ich keine Zeit auf die Chemie des Rührens und Backens zu achten.
Das Ergebnis war jedenfalls hinreissend !!
Danke für das Rezept,
viele Grüße
Renate
Das freut mich sehr, Renate! Ich habe auch schon mal überlegt, den Teig als Basis für Törtchen zu verwenden und Dein Kommentar animiert mich, das umzusetzten und eine Orangencreme zu erfinden… In der Tat: der Kuchen ist luftig, locker und dabei saftig: Ich mache ihn immer wieder gerne! Liebe Grüße!