Archiv der Kategorie: Süße Seitensprünge

– die Kategorie für Süßes, das nicht aus dem Ofen kommt, aber trotzdem unverzichtbar ist!

Rumtopf Schritt 2 – Jetzt geht es endlich weiter!

– Wenngleich auch nicht mit den von Herrn Mälzer geforderten Sauerkirschen, denn die sind bei mir noch immer nirgendwo zu haben – ist das überall so oder gehe ich in die falschen Geschäfte? Heute morgen aber (ja, unser Bio-Markt hat Sonntagmorgen geöffnet!) sahen die Aprikosen so gut aus, daß ich mir dachte, jetzt wird einfach weitergemacht – mein Rumtopf langweilt sich schließlich schon zu Tode und vertreibt sich die Zeit (angenehmer Weise!) damit, sich hin und wieder durch sagenhafte Duftschwaden in meiner Küche bemerkbar zu machen. Nach dem Rezept sind diesen Monat auch Pfirsiche (oder eben Aprikosen) dran; die Kirschen können uns dann noch einholen, wenn sie sich endlich bequemen, reif zu werden.

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„Omas klassischer Rumtopf“ – Schritt 2

  • wahlweise 500g Aprikosen oder Pfirsiche
  • 250g Zucker
  • 200ml Rum (braun, 54%)

Früchte putzen und nach Geschmack vierteln oder achteln, dann alle 3 Zutaten zum Rumtopf dazugeben und den Sonntag weiter genießen!Aprikosen-für-Rumtopf_web

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Ich hoffe, Ihr habt alle ein schönes Wochenende!

LIebe Grüße aus dem Backsalon,

Mira

P.s. Ich bin übrigens immer offen für Vorschläge, wie der Rumtopf am Ende zu genießen ist!

Erdbeermarmelade

oder: Wie unterschiedlich kann Gelierzucker sein?

Ich staune ja manchmal im Laden über die Dinge, die es gibt. Und dann frage ich mich, was mein Vater beim Anblick unseres Ice-Crushers fragte: Wie konnte ich bis jetzt ohne leben?! Und neulich, als ich „sicherheitshalber“* Gelierzucker kaufen wollte, stand daneben „Gelierzucker für Erdbeerkonfitüre“. Da fiel mir spontan die Antwort der Erdbeerverkäuferin im letzten Jahr ein, die auf die Frage, warum die Erdbeeren im 2kg-Korb im Verhältnis so enorm viel günstiger seien als die im 1kg Becher, in resolutem Ton verkündete: „Das sind nicht dieselben! Diese sind nur für Marmelade!“. Nun kann man an Gott glauben oder nicht, aber wenn irgendein Verantwortlicher gewollt hätte, das diese Erdbeeren ausschließlich zu Marmelade werden, dann hätte er sie doch gleich in Gläsern an den Strauch gehängt, oder?

Nun gut, ich habe mir gedacht, wenn ich schon „Faultier-Marmelade“** mache, dann mache ich zumindest einen Gelierzucker-Vergleich und darin liegt auch begründet, warum ich jetzt 15 Gläser Marmelade hier zu stehen habe. Der zweite Grund ist, das ich Marmelade gerne in eher kleine Gläser fülle – lieber öfter ein Neues aufmachen, als daß etwas schimmelt!

Erdbeermarmelade

Ich habe 500 Gramm von dem „Erdbeergelierzucker“ gekauft, bei dem die Pektinmenge dem Säuregehalt der Erdbeeren angepaßt ist und der im Verhältnis 2:1 zubereitet wird, und habe entsprechend der Beschreibung gekocht. Da ich Stücke in der Marmelade gerne mag, habe ich die Erdbeeren nicht ganz winzigklein geschnitten und habe auch nur die minimale Kochzeit (3-4min.) abgewartet. Tatsächlich gelierte die Marmelade sehr schnell, wodurch die Erdbeerstückchen jetzt gleichmäßig im Glas verteilt sind. Sieht gut aus! 1000g Erdbeeren haben so 6 Gläser à 220ml ergeben und der Rest hätte vermutich auch noch für ein Glas gereicht – der kommt aber morgen auf den Frühstückstisch *mjam*.

Zum Vergleich habe ich dann noch zu meinem bisher bevorzugten 3:1 Gelierzucker gegriffen. Aus 250g Gelierzucker sind mit 750g Erdbeeren 5 Gläser à 220ml geworden. Hier habe ich das übliche Problem, das die Masse langsam geliert und deswegen die Stückchen munter oben „schwimmen“. Weiß jemand einen Trick dagegen? Habe es schon mit Umdrehen der Gläser probiert, aber nie den richtigen Zeitpunkt erwischt.

Und dann der Geschmacksvergleich…

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Fazit? Für mich ein klarer Fall: Wenn schon Gelierzucker, dann bleibe ich bei der 3:1-Variante! Durch den größeren Anteil an  Erdbeeren ist die Marmelade in meinen Augen viel fruchtiger und die Konsistenz gefällt mir auch!

Die 250g Gelierzucker, die ich dann von der Packung noch übrig hatte, habe ich für eine Variante verwendet: Erdbeer-Banane. Dafür eine kleine Banane (je nach Geschmack, ich wollte kein intensives Bananenaroma) in kleine Stücke schneiden und Erdbeerstücke hinzufügen, bis die Menge 750g wiegt, dann mit dem Gelierzucker mischen, erhitzen und 4 min sprudelnd kochen, abfüllen, fertig!

Damit ist der Sommer bis zum nächsten Jahr gesichert!

Wünsche viel Spaß beim Marmelade kochen, naschen, verschenken…

Sonnige Grüße aus dem Backsalon,

Eure Mira

 

* „Sicherheitshalber“, weil ich im letzten Jahr in Frankreich auf den Dreh gekommen bin, Marmelade „from scratch“ selber zu machen, d.h. zunächst Apfelsaft zu machen, den dann mit Zucker aufzuwiegen, alles bis zu einer bestimmten Temperatur aufzukochen. was wiederum eine bestimmte Zeit nicht überschreiten darf etc…. Ein enorm aufwendiger Prozeß, der sich aber lohnt! Nichts desto trotz: Die Zeit, die man dafür braucht, ist eben nicht immer vorhanden!

** Wenn man angefangen hat, den o.g. Weg zu gehen, dann fällt einem erst einmal auf, wie einfach, schnell und zuverlässig der Umgang mit Gelierzucker ist!

Rumtopf

Ich bin neulich ganz zufällig auf ein Rezept für „Omas klassischen Rumtopf“ gestossen (das steht nämlich in Tim Mälzers Kochbuch und in solche schaue ich bekanntermaßen etwas seltener hinein als in Backbücher). Als ich das gelesen habe, bin ich neugierig geworden und mir fiel auch ein, daß bei uns zuhause seit den 80er Jahren ein „Rumtopf“ stand, der in meiner Erinnerung jedoch nie dafür verwendet wurde. Also habe ich mir gesagt, wenn das – zugegebener Maßen etwas unstylische-  Getüm von Topf noch existiert, dann probiere ich mal aus, womit Herrn Mälzers Oma sich die langen Winterabende versüßt hat (oder immernoch versüßt?!). Und tatsächlich, es gibt ihn noch! Damit dürfte das einer der längsten Beiträge werden, die ich jemals schreibe, denn jetzt geht es ungefähr in Monatsschritten voran und im Dezember (ich weiß, das kann man sich im Moment überhaupt nicht vorstellen!) wird dann gekostet und hoffentlich genossen!

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„Omas klassischer Rumtopf“

Im Mai oder Juni: 500g Erdbeeren (halbiert oder geviertelt) mit 250g Zucker mischen und mit 700ml braunem Rum (54%) aufgießen.

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Klingt einfach, oder? Das habe ich mir auch gedacht und war heute Morgen voller Freude, als ich gesehen habe, das eine meiner Lieblingserdbeerbuden den Betrieb aufgenommen hat (im Mai war dieses Jahr ja noch nicht an gute Erdbeeren zu denken!). Also habe ich ein Kilo gekauft und dachte, dann springe ich mal noch schnell in den Supermarkt und kaufe Rum. Aber: Der Teufel liegt im Detail! Die „normalen“ Rumsorten haben ca. 40%. Das ist für das Vorhaben „Rumtopf“ ein bißchen zu wenig. Mehr geht, aber unter 54% sollte er nicht haben. Aber zum Glück hat man heutzutage ja eher das Internet als ein Taschentuch dabei und so habe ich ohne großen Zeitaufwand eine Spirituosenhandlung in der Nähe gefunden, in der man mir zu „Smith & Cross Traditional Jamaica Rum“ geraten hat. Der hat 57% und den charmanten Untertitel „Navy Strength“ – ich hoffe, er haut uns nicht um… Vermutlich sind, schon während ich das hier tippe, die ersten Erdbeerstückchen total beschwipst, hicks!

Am besten ist übrigens ein Steinguttopf mit Deckel geeignet, weil der Rumtopf kühl und dunkel stehen und der Deckel nicht ganz dicht sein soll.

Na dann, besorgt Euch ein paar Erdbeeren, schnippelt los, und dann lassen wir uns mal überraschen! – Und ich habe genug Zeit, mir Gedanken zu machen, wozu (außer klassisch zu Vanilleeis) ich diesen Rumtopf servieren würde. Wenn es gut läuft, gibt es Weihnachten einen leckeren Nachtisch und im Glas verpackte Geschenke…

Viele Grüße aus dem Backsalon,

Eure Mira