Rumtopf

Ich bin neulich ganz zufällig auf ein Rezept für „Omas klassischen Rumtopf“ gestossen (das steht nämlich in Tim Mälzers Kochbuch und in solche schaue ich bekanntermaßen etwas seltener hinein als in Backbücher). Als ich das gelesen habe, bin ich neugierig geworden und mir fiel auch ein, daß bei uns zuhause seit den 80er Jahren ein „Rumtopf“ stand, der in meiner Erinnerung jedoch nie dafür verwendet wurde. Also habe ich mir gesagt, wenn das – zugegebener Maßen etwas unstylische-  Getüm von Topf noch existiert, dann probiere ich mal aus, womit Herrn Mälzers Oma sich die langen Winterabende versüßt hat (oder immernoch versüßt?!). Und tatsächlich, es gibt ihn noch! Damit dürfte das einer der längsten Beiträge werden, die ich jemals schreibe, denn jetzt geht es ungefähr in Monatsschritten voran und im Dezember (ich weiß, das kann man sich im Moment überhaupt nicht vorstellen!) wird dann gekostet und hoffentlich genossen!

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„Omas klassischer Rumtopf“

Im Mai oder Juni: 500g Erdbeeren (halbiert oder geviertelt) mit 250g Zucker mischen und mit 700ml braunem Rum (54%) aufgießen.

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Klingt einfach, oder? Das habe ich mir auch gedacht und war heute Morgen voller Freude, als ich gesehen habe, das eine meiner Lieblingserdbeerbuden den Betrieb aufgenommen hat (im Mai war dieses Jahr ja noch nicht an gute Erdbeeren zu denken!). Also habe ich ein Kilo gekauft und dachte, dann springe ich mal noch schnell in den Supermarkt und kaufe Rum. Aber: Der Teufel liegt im Detail! Die „normalen“ Rumsorten haben ca. 40%. Das ist für das Vorhaben „Rumtopf“ ein bißchen zu wenig. Mehr geht, aber unter 54% sollte er nicht haben. Aber zum Glück hat man heutzutage ja eher das Internet als ein Taschentuch dabei und so habe ich ohne großen Zeitaufwand eine Spirituosenhandlung in der Nähe gefunden, in der man mir zu „Smith & Cross Traditional Jamaica Rum“ geraten hat. Der hat 57% und den charmanten Untertitel „Navy Strength“ – ich hoffe, er haut uns nicht um… Vermutlich sind, schon während ich das hier tippe, die ersten Erdbeerstückchen total beschwipst, hicks!

Am besten ist übrigens ein Steinguttopf mit Deckel geeignet, weil der Rumtopf kühl und dunkel stehen und der Deckel nicht ganz dicht sein soll.

Na dann, besorgt Euch ein paar Erdbeeren, schnippelt los, und dann lassen wir uns mal überraschen! – Und ich habe genug Zeit, mir Gedanken zu machen, wozu (außer klassisch zu Vanilleeis) ich diesen Rumtopf servieren würde. Wenn es gut läuft, gibt es Weihnachten einen leckeren Nachtisch und im Glas verpackte Geschenke…

Viele Grüße aus dem Backsalon,

Eure Mira

2 Gedanken zu „Rumtopf

  1. Renate Scheurle

    Liebe Mira,
    die Sache mit dem Rumtopf klingt echt spannend, vielleicht probiere ich das auch noch einmal.
    Mein erster und einziger Rumtopf-Versuch im Alter von knapp 20 (ist schon eine ganze Weile her …. warst Du da eigentlich schon geboren ???) war eher unter den Tatbestand desKriegswaffenkontrollgesetzes zu subsumieren: ich hatte 80 %igen Stroh-Rum benutzt, der jahrelang ungeöffnet bei uns zuhause im Schrank stand….
    Ich werde also den Werdegang Deines Rumtopfes sehr genau verfolgen.
    Gutes Gelingen !

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    1. Backsalon Beitragsautor

      Vielen Dank! Und vor diesem Hintergrund freue ich mich doch umso mehr, daß ich Dich immer so quicklebendig und mit – fast – voller Sehkraft erlebe *zwinker*. Und ich kann Dir nur empfehlen, das Rumtopfexperiment nicht nur zu verfolgen, sondern auch mitzumachen: Wenn dann im Dezember alle in den – durchaus vermeidlichen – Weihnachtsstreß verfallen, setzen wir uns auf die Couch und probieren wie es schmeckt, wenn man Zimtsterne in Rumtopf taucht. Oooh, gute Idee…

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